Turmhof:
Zwischen 1926 und 1939 wurden von hier aus bis zu 500 ha der zentralen Wahner Heide als Äcker, Wiesen und Weiden bewirtschaftet. Das Gut Turmhof besaß 1939 allein etwa 1750 Schwarzkopf-Schafe plus Nachwuchs.
Der ursprüngliche Standort des Heidehofs war Porz-Lind im Bereich des heutigen Geländes der DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt). Sein Name entstand aufgrund der Nachbarschaft zu dem bis heute erhaltenen Wasserturm auf der Linder Höhe. Durch die Wiedereinrichtung des Truppenübungsplatzes zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde der Turmhof von seinem ursprünglichen Standort verdrängt: Besitzer Eichholz verlagerte seinen Sitz in den Osten der Wahner Heide auf den heutigen Standort in Rösrath-Brand und "importierte" damit auch den Namen.
Zu dem Gut zählte nicht nur das heutige Heideportal, sondern auch die umliegenden Wälder und Wiesen sowie die westlich anschließenden, heute in Privatbesitz befindlichen Wohngebäude.
Im Rahmen der Entwicklung des Regionale-2010-Projekts "Wahner Heide – Königsforst" wurde durch das Bündnis Heideterrasse 2007 das Vorhaben eingebracht, neben Portalen für den Königsforst, für Köln und Troisdorf ein weiteres Heideportal im Osten des Gebiets einzurichten. Gemeinsam mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis und der Stadt Rösrath wurde der Turmhof ausgewählt.
Die Machbarkeitsstudie des Architektenbüros Oxen von September 2008 sah für den Turmhof erstmalig einen Turm vor, v.a. um über einen Aufzug einen barrierefreien Zugang zum Obergeschoss zu ermöglichen. Nachdem der Rheinisch-Bergische Kreis das Areal von der Bundesrepublik gekauft hatte, konnten im Dezember 2010 die Umbauarbeiten beginnen. Die Eröffnung für den Besucherverkehr fand am 1. Mai 2012 statt.
Quellen:
Hallerbach, Jörg et al. (1994): Wahner Heide und Flughafen Köln/Bonn
Familie Honecker (mündl.)
Siebert, Justus (1989): Der Schießplatz zwischen 1918 und 1945 in: Die Wahner Heide - eine rheinische Landschaft im Spannungsfeld der Interessen