Der Bundesforst informierte bei einem Ortstermin am Naturschutzgebiet Wahner Heide über neue Planungen....
Von Walter K. Schulz
Der Scheuermühlenteich am alten Flughafen Wahn wird wieder "unter" Wasser stehen. Wenn auch nur periodisch.
Das erklärte Achim Gerhard Urmes, zuständiger Forstbeamter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, vor Ort. Auch Förster Jens Riekenbrock und der Vorsitzende des Bürgervereins Wahn-Wahnheide-Lind, Gerhard Möller, gaben freundlich Auskunft zur Lage um den Teich ohne Wasser. Und zwar im Rahmen eines von meinem Internetauftritt (wks-Blog) initiierten Pressestermins. Und dabei gab es den Gag des Tages: In der Restpfütze tauchte plötzlich ein fetter Fisch auf. Wie er da hinein gekommen ist, keiner wusste es. Es besteht wieder Anlass für neue Gerüchte und Spekulationen um den wunderbaren Naherholungs- und Naturschutzstandort . . .
Höchst problematisch ist auch die toxische Belastung des ausgetrockneten Teiches. Denn außer dem Wasser wird auch der Teichboden belastet sein. Eine Abtragung wäre mit einer Sondermüllbeseitigung verbunden und daher ein riesiger Kostenfaktor. Dass auch belastende Kampfmittel dort vorhanden seien, liege auf der Hand. Auch Achim Urmes ist da ratlos.
Naturschutzgebiet Unterer Scheuerteich Ende September 2023, wiederbelebt durch Niedrigwasserstand
Der Untere Teich liegt im Hoheitsbereich der Stadt Köln, der Obere im militärischen Sperrgebiet auf Rhein-Sieg-Gebiet. Und genau in der Kreisstadt Siegburg liegt auch der Schlüssel für die Zukunft der "Scheuermühle".
Der Obere Teich ist "Wassergeber" des Unteren. Wenn der Sieg-Teich -- vom Naturschutz her hat er übrigens den höheren Status -- genügend Wasser habe, gehe es auch dem Kölner Gewässer besser. Es sei übrigens ein Märchen, dass "oben" irgendjemand am Rad drehe oder den Zufluss sperre. Neben dem zurzeit mangelnden Zufluss ist auch die Durchlässigkeit des Bodens (anders als im Oberen Gewässer) verantwortlich für die Situation. Das Wasser versickere in der Notzeit. Hinzu komme die Verdunstung! Auch für Urmes sind die Bilder dramatisch geworden: "Das tut einem in der Seele weh. Das stört mich auch." -- Auch wenn der Naturschutz das verständlicher Weise aus seiner Sicht anders betrachtet!