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Unterer Scheuerteich - das Wasser kommt wieder

Der Bundesforst informierte bei einem Ortstermin am Naturschutzgebiet Wahner Heide über neue Planungen....

Von Walter K. Schulz

Der Scheuermühlenteich am alten Flughafen Wahn wird wieder "unter" Wasser stehen. Wenn auch nur periodisch.
Das erklärte Achim Gerhard Urmes, zuständiger Forstbeamter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, vor Ort. Auch Förster Jens Riekenbrock und der Vorsitzende des Bürgervereins Wahn-Wahnheide-Lind, Gerhard Möller, gaben freundlich Auskunft zur Lage um den Teich ohne Wasser. Und zwar im Rahmen eines von meinem Internetauftritt (wks-Blog) initiierten Pressestermins. Und dabei gab es den Gag des Tages: In der Restpfütze tauchte plötzlich ein fetter Fisch auf. Wie er da hinein gekommen ist, keiner wusste es. Es besteht wieder Anlass für neue Gerüchte und Spekulationen um den wunderbaren Naherholungs- und Naturschutzstandort . . .

Naturschutzgebietsschild am unteren Scheuerteich

Naturschutzgebietsschild am unteren Scheuerteich

© Bündnis Heideterrasse
Der Bürgerverein, Pächter des Areals (Urmes: "Für das Engagement des Vereins bin ich äußerst dankbar!"), ist in Finanznöten. Ein Spendenaufruf läuft, und es gibt natürlich noch den Förderverein. Weder die Stadt Köln noch der Bezirk Porz öffnen ihre Schatullen, wie Gerhard Möller berichtete. Alleine für die Beseitigung von umkippgefährdeten Bäumen und Astbeschneidung müssen bis zu 30.000 Euro aufgebracht werden. Auch der Neubau einer Brücke auf dem Gelände ist angedacht, nachdem bereits ein Abfluss im vorderen Bereich verschlossen wurde.
Höchst problematisch ist auch die toxische Belastung des ausgetrockneten Teiches. Denn außer dem Wasser wird auch der Teichboden belastet sein. Eine Abtragung wäre mit einer Sondermüllbeseitigung verbunden und daher ein riesiger Kostenfaktor. Dass auch belastende Kampfmittel dort vorhanden seien, liege auf der Hand. Auch Achim Urmes ist da ratlos.

Naturschutzgebiet Unterer Scheuerteich Ende September 2023, wiederbelebt durch Niedrigwasserstand

Naturschutzgebiet Unterer Scheuerteich Ende September 2023, wiederbelebt durch Niedrigwasserstand

© Bündnis Heideterrasse
Nicht ratlos ist er in Sachen Wiedervernässung (Abbau von Kanälen und Gräben im Heidebereich, der die Feuchtgebiete der Heide zu neuer Blüte bringen würde). Die Planungen im Hintergrund liefen auf Hochtouren, verriet der Forstmann. Bisher unpubliziert, weil man erst behördenintern zu Potte kommen müsse. Die Pläne würden rechtzeitig vorgestellt. Und zwar wenn die letzte Behörde grünes Licht gegeben habe. Dann komme der Plan auch in den zuständigen Beirat in Siegburg. Das Programm ist übrigens sozusagen ein Jahrhundertwerk. Es dauere zudem nach dem Start noch eine gewisse Zeit, bis alles auch am Scheuermühlenteich Wirkung zeige. Eine Zeitprognose konnte Urmes nicht geben. Aber eines scheint sicher: Die heute am Teich unterwegs sind - ob Wasser- oder reine Pflanzenfreunde, Spaziergänger und Hundebesitzer - werden das kaum noch erleben . . . "Ich erlebe das nicht mehr."
Der Untere Teich liegt im Hoheitsbereich der Stadt Köln, der Obere im militärischen Sperrgebiet auf Rhein-Sieg-Gebiet. Und genau in der Kreisstadt Siegburg liegt auch der Schlüssel für die Zukunft der "Scheuermühle".

Der Obere Teich ist "Wassergeber" des Unteren. Wenn der Sieg-Teich -- vom Naturschutz her hat er übrigens den höheren Status -- genügend Wasser habe, gehe es auch dem Kölner Gewässer besser. Es sei übrigens ein Märchen, dass "oben" irgendjemand am Rad drehe oder den Zufluss sperre. Neben dem zurzeit mangelnden Zufluss ist auch die Durchlässigkeit des Bodens (anders als im Oberen Gewässer) verantwortlich für die Situation. Das Wasser versickere in der Notzeit. Hinzu komme die Verdunstung! Auch für Urmes sind die Bilder dramatisch geworden: "Das tut einem in der Seele weh. Das stört mich auch." -- Auch wenn der Naturschutz das verständlicher Weise aus seiner Sicht anders betrachtet! 

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